Der Herzschrittmacher ist eine der etabliertesten und sichersten Therapien bei Herzrhythmusstörungen. Er überwacht die Herzaktivität und gibt elektrische Impulse ab, wenn das Herz zu langsam oder zu schnell schlägt. Für viele Betroffene bedeutet dies eine erhebliche Verbesserung von Sicherheit und Lebensqualität. Damit das Gerät seine Funktion langfristig optimal erfüllen kann, ist es wichtig, bestimmte Hinweise im Alltag zu beachten.
Ein Herzschrittmacher erfordert eine strukturierte ärztliche Nachsorge. Dabei werden die Batterielaufzeit überprüft, die Programmierung kontrolliert und mögliche Anpassungen vorgenommen. Diese Kontrollen erfolgen in der Regel alle sechs bis zwölf Monate – bei modernen Systemen teilweise auch über Telemedizin. Patienten sollten Symptome wie Schwindel, Herzrasen oder Leistungseinschränkung umgehend ärztlich abklären lassen.
In den meisten Fällen können Betroffene ein weitgehend normales Leben führen. Dennoch gibt es einige Punkte, die berücksichtigt werden sollten:
- Elektromagnetische Felder: Starke Magnetfelder (z. B. Induktionsherde, leistungsstarke Lautsprecher, Magnetschließen) können die Funktion eines Herzschrittmachers stören. Ein Sicherheitsabstand von mindestens 30 cm ist empfehlenswert. Bei Sicherheitskontrollen am Flughafen sollte der Schrittmacherausweis vorgelegt werden.
- Körperliche Aktivität: Bewegung ist nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht. Sportarten mit hohem Verletzungs- oder Schlagrisiko im Brustbereich (z. B. Boxen, Rugby) sollten jedoch vermieden werden. Ein individuell angepasstes Bewegungsprogramm sollte immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen.
- Medizinische Untersuchungen: Nicht jeder Herzschrittmacher ist MRT-tauglich. Vor bildgebenden Verfahren wie MRT oder auch bestimmten chirurgischen Eingriffen muss das Behandlungsteam über das Vorhandensein des Herzschrittmachers informiert werden.
Neben den medizinischen Fragen spielt auch die psychologische Anpassung eine Rolle. Manche Patienten empfinden die Abhängigkeit von einem technischen Gerät zunächst als belastend. Gespräche mit dem behandelnden Arzt oder der Austausch in Selbsthilfegruppen können helfen, Vertrauen zu gewinnen. Studien zeigen, dass die Lebensqualität mit Herzschrittmacher in den allermeisten Fällen deutlich steigt.
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