Herzmuskelentzündungen, auch Myokarditis genannt, sind eine häufig unterschätzte Komplikation nach Infektionen, insbesondere viralen Infekten wie Erkältungen oder Grippe. Diese Viren können nicht nur die Atemwege, sondern auch den Herzmuskel befallen, was zu einer Entzündung führt. Oft verläuft eine Myokarditis zunächst symptomarm oder unspezifisch, mit Symptomen wie Müdigkeit, Brustschmerzen oder Herzrhythmusstörungen, die Wochen nach der eigentlichen Infektion auftreten können. Das Gefährliche: In vielen Fällen bleibt die Entzündung unbemerkt, was das Risiko für bleibende Herzschäden bis hin zu einer Herzinsuffizienz erhöht.

In unserer Praxis sehen wir immer wieder Patienten, die in Folge einer Herzmuskelentzündung eine Herzschwäche entwickeln. Hier können wir mit der Kombination aus schulmedizinischer und naturheilkundlicher Therapie ein ganzheitliches Behandlungskonzept entwickeln. So können zum Beispiel pflanzliche Mittel wie Weißdorn eine gute Ergänzung zu einer pharmakologischen Therapie darstellen.

Im Rahmen einer akuten Herzmuskelentzündung können wir über Blutwerte und EKG-Untersuchungen Hinweise auf eine solche Entzündung bekommen. Auch eine Ultraschalluntersuchung des Herzens ist Hilfreich, um eine Veränderung der Beweglichkeit der Herzmuskulatur frühzeitig zu erkennen. In schweren Fällen ist eine weitere diagnostische Abklärung in einem Krankenhaus mit MRT und Katheter-Untersuchungen unumgänglich und eine stationäre Therapie erforderlich, um größere und bleibende Schäden zu vermeiden.

Daher gilt: Dem Körper nach einem Infekt immer genügend Zeit zur Erholung geben, um das Risiko für eine Herzmuskelentzündung oder andere Folgeerkrankungen zu minimieren.

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